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Interview mit Katagory V (10.02.2008)
Die progressiven Power Metaller aus Salt Lake City konnten sich bei uns in Insiderkreisen bereits einen ziemlich guten Ruf erspielen und dass, obwohl keines ihrer Alben bisher offiziell in Europa erschienen ist. Das mittlerweile vierte Werk "Hymns Of Dissension" ist ein verdammt guter Anlass, dies endlich zu ändern und den Namen KATAGORY V auch in der alten Welt stärker zu verbreiten. Allerdings gab es mit Bassist und Bandsprecher Dustin Mitchell dann auch brandaktuelle News der unerfreulichen Art zu erläutern, die so gar nicht für eine erfolgreiche Zukunft sprechen. Hoffentlich trügt der Schein...
Hallo Dustin, es wäre sehr schade gewesen, wenn auch euer viertes Album für uns Europäer wieder nur auf dem umständlichen Importwege zu bekommen gewesen wäre. Woran hat es denn gelegen, dass vorher noch nichts von euch bei uns veröffentlicht wurde? War bisher wirklich kein Label an euch interessiert oder entsprachen die Optionen von hier bisher nicht euren Vorstellungen?
Vielen Dank für die netten Worte. Stimmt, es wäre wirklich schade gewesen, wenn das Album nicht in Europa veröffentlicht worden wäre. Was die vorherigen Alben betrifft, so kam beides zusammen. Einige Labels waren schon interessiert, allerdings wollten diese, dass wir weitere Songs aufnehmen, die genauso klingen sollten wie die, die ihnen am meisten gefielen, anstatt unsere Musik zu akzeptieren, wie sie ist. Wir wollten unsere Musik und unseren Sound nicht anpassen, nur um ein Label zu finden. Deshalb haben wir uns entschieden, lieber weniger zu verdienen, bis ein Label uns für das unterstützt, was KATAGORY V wirklich ist, und das nicht von uns erwartet, so zu klingen wie irgendeine andere Band.
Das neue Album wird jetzt von Burning Star Records aus Griechenland veröffentlicht. Wie kam es zur Verbindung mit dem Label?
Sie hatten uns schon vor einiger Zeit kontaktiert, um unser drittes Album zu veröffentlichen, da hatten wir allerdings schon Vereinbarungen auch für einen weltweiten Release mit unserem Label aus den Staaten Nightmare Records getroffen. Sie sind große Fans von KATAGORY V und wir wussten, dass sie wahrscheinlich die beste Option für uns sind, da sie wussten, was wir wollen, ihnen unsere Musik gefällt und sie gar nicht erst versuchen, uns eine bestimmte Richtung aufzuzwängen. Als wir mit den Aufnahmen zu „Hymns of Dissension“ begannen, schickten wir ihnen das Demo-Material für das neue Album, es gefiel ihnen und damit begann alles.
Das Album ist jetzt schon einige Zeit auf dem Markt. Wie sehen die bisherigen Resonanzen aus? Macht es sich schon bemerkbar, dass ihr in Europa jetzt offiziell vertreten seid?
Um ganz ehrlich zu sein, das Feedback von den Medien war sehr unterschiedlich, aber das scheint bei unserer Band immer so zu sein. Unsere Musik ist nicht sehr eingängig, man muss sie ein paar mal hören, um sie zu schätzen; für andere ist sie wiederum sofort zugänglich. Ich denke, es hängt sehr stark von der Stimmung des Metalfans ab, wenn er unser Album das erste Mal hört. Wir halten uns nicht an Erfolgsrezepte oder schreiben unsere Lieder, um dafür die größtmögliche Anerkennung zu erhalten. Unsere Songs sollen möglichst alle eine andere Identität besitzen. Der durchschnittliche Metalfan hält offensichtlich nichts davon, wenn verschiedene Stile miteinander verbunden werden. Er hört lieber solchen Metal, der genauso klingt, wie er ihn schon kennt. Das ist schlecht für uns. Aber es gibt auch aufgeschlossene Fans, denen genau diese Vielfalt gefällt, die unsere Band bietet.
Einen gewissen Namen habt ihr bei uns im Metal Underground zwar schon, aber die meisten hiesigen Fans dürften noch kaum etwas über euch wissen. Was gibt es über die bisherige Karriere und die Geschichte von KATAGORY V zu berichten?
Die Idee zu KATAGORY V kam auf, als Curtis und ich uns vor vielen Jahren trafen. Wir hatten viel gemeinsam was unseren musikalischen Einfluss und die Art und Weise betrifft, wie wir Musik machen wollten. Ich konnte Matt, der vorher schon in einigen Bands mit mir gespielt hat, dazu bewegen, Schlagzeug zu spielen, hinzu kam Ryan, der andere Gitarrist von unserem ersten Album, sowie Lynn für den Gesang. 2001 veröffentlichten wir unser erstes Album „Present Day“ in Eigenregie und bekamen einige großartige Kritiken, vor allem aus Deutschland. Damals haben wir uns entschieden, etwas professioneller aufzutreten; da es Leute gab, die unsere Musik mochten, wollten wir weitermachen. Nachdem das Album fertig war, verließ uns Ryan, und wir begannen zu viert mit den Aufnahmen zu „A New Breed of Rebellion“. Kurz bevor das Album rauskam, wurde Trevor Asire unser neuer Gitarrist. Zu dieser Zeit spielten wir auf einigen Festivals wie dem Progpower, dem Classic Metal Fest und dem Chicago Power Fest. Kurze Zeit später trennten wir uns wieder von Trevor, der von Marc Hanson als Leadgitarrist ersetzt wurde, und begannen, unser drittes Album „The Rising Anger“ aufzunehmen. Wir traten außerdem als Vorband für einige große Acts wie Metal Church, Leatherwolf, Vicious Rumors und Helstar auf. Und nun im Oktober wurde dann unser viertes Album „Hymns of Dissension“ veröffentlicht.
Wenn man ihn zum ersten Mal hört, mutet euer Bandname recht merkwürdig an. Was kann man sich darunter vorstellen und wie kam er zustande?
Das werden wir oft gefragt. Als wir uns für diesen Namen entschieden, hatte er keine besondere Bedeutung, wir konnten uns nur auf keinen bestimmten Namen einigen. Alle außer mir mochten den Namen „Category 5“, so wie die größte weltweite Naturgewalt, aber ich habe ihnen gesagt, dass es schon 100 Bands gebe, die so heißen, und dass ich diesen Namen nicht mag. Aus Spaß habe ich dann aber gesagt, dass, wenn wir Schreibweise und Schriftart ändern, so wie Savatage oder Kataklysm das machen, dann wäre ich einverstanden. So ist dann der Name entstanden. Also damals hatte der Name wirklich keine Bedeutung, aber ich denke, unseren Fans bedeutet er inzwischen einiges.
Wie kann man sich bei Euch die Arbeitsteilung vorstellen? Seid ihr ein demokratisches Team oder gibt es einen musikalischen Führer, etwa dich?
Was die Musik angeht, läuft hier alles sehr demokratisch ab. Alle Ideen werden gehört und jeder hat die Möglichkeit, seine Meinung zum Songwriting einzubringen. Curtis und ich schreiben den Großteil der Stücke und auch alle anderen tragen ein bisschen was dazu bei und entscheiden mit, wie das Album im Endeffekt klingen soll. Für alles, was nicht mit der Musik zu tun hat bzw. was das Geschäftliche betrifft, bin ich gewissermaßen der Anführer (lacht). Ich kümmere mich um ca. 99 % der Geschäfte der Band; nicht, weil sonst niemand weiß, wie das geht, sondern weil sich alle lieber auf die Musik konzentrieren möchten, als sich mit solchen Sachen zu beschäftigen. Ich persönlich liebe es, deshalb wurde ich einstimmig gewählt. Egal, wen man fragt: KATAGORY V hätte es nach dem ersten Album nicht mehr gegeben, wenn ich nicht die Motivation gehabt hätte, das durchzuziehen.
In den Reviews zu euren Alben liest man immer wieder den Namen QUEENSRYCHE (auch bei mir;-) Siehst du das auch so und kannst du das nachvollziehen? Welche Bands würdest du sonst noch als Einfluss für euch bezeichnen?
Das sehe ich auch so, vielleicht weil Queensryche ein leicht erkennbarer Einfluss von uns ist und die meisten Leute die Band kennen, sodass sie uns zuerst mit ihnen vergleichen. Allerdings sind sie nur eine Band von vielen, die uns beeinflusst haben. Andere Bands, die uns sehr beeinflusst haben, sind Fates Warning, Toxik, Sanctuary, Watchtower, Jag Panzer, Testament, Riot, Y&T, Scorpions, Judas Priest, Crimson Glory..... um nur ein paar zu nennen. Wir hören alle sehr verschiedene Sachen, 70er-Jahre Progressive Rock, AOR/Rock aus den 80ern, Old-School Thrash sowie Death und Black Metal. Wir hören auch viele neue Bands, wenn man sich also eines unserer Alben anhört, wird man auch noch andere Einflüsse als diese bemerken.
In meinem Review zu "Hymns Of Dissension" habe ich außerdem CRIMSON GLORY, aber auch Bands wie MYSTIC FORCE und JESTER´S MARCH genannt. Sagen dir diese Namen etwas?
Mystic Force kenne ich persönlich sehr gut, ich habe mich auch schon ein paar Mal mit Keith Menser unterhalten, aber Jester´s March kenne ich nicht so sehr. Ich weiß aber, dass wir oft mit dieser Band verglichen werden. Ich werde mir mal ein bisschen was von ihnen anhören und schauen, ob wir ihnen in gewisser Weise ähneln. Und Crimson Glory kennt natürlich jeder True Metal Fan (lacht). Es ist ein sehr großes Kompliment, mit einer meiner Lieblings-Bands verglichen zu werden.
Auch wenn es sicherlich richtig ist, euch dem progressiven US-Metal zuzuordnen, seid ihr stilistisch sehr vielfältig.
Man steckt uns in die Schublade “Progressive” oder “Power Metal”, was okay ist, aber ich denke, wir haben ein wenig mehr zu bieten, als diese Bezeichnungen ausdrücken. Ich weiß, das klingt oberflächlich, aber wir sehen uns als echte U.S.-Metal Band. Dass du bemerkt hast, dass wir vielfältiger sind, als die meisten Bands aus dieser Richtung, damit bist du einer der wenigen, die unsere Musik wirklich aufmerksam gehört haben. Wir versuchen, so abwechslungsreich wie möglich zu sein und uns nicht einer bestimmten Formel unterzuordnen. Am Ende soll einfach nur ein gutes Metal-Album herauskommen, das uns gefällt. Wenn es Elemente aus Hard Rock oder sogar Death Metal enthält, ist es in unseren Augen immer noch ein Metal-Album, und das ist es, was es für uns einzigartig macht. Wir wollen sicher gehen, dass jeder Song seine eigene Identität hat, ohne dass etwas dämlich oder gezwungen klingt. Jeder Metalfan, der viele verschiedene Richtungen des Heavy Metal mag, wird unsere Band wahrscheinlich ebenfalls sehr mögen; aber diejenigen, die unaufgeschlossen sind und immer und immer wieder den gleichen Stil oder die gleiche Richtung hören wollen.....diese Metal Fans werden uns hassen.
Was haben uns die "Hymnen der Zwietracht", eigentlich ein recht düsterer Titel, inhaltlich zu sagen? Verbirgt sich ein Konzept dahinter?
Nein, es gibt kein bestimmtes Konzept. Der Titel spiegelt vor allem die Stimmung des Albums wieder, sowie den Grundsatz der Band und unseren Fans. Viele Songs sind über persönliche Konflikte und Erfahrungen aus Sicht der Band. Diese Songs sind sowohl über das Musikgeschäft aus unserer Sicht, aus der Sicht eines Metalfans, über unsere Beziehung zu unseren Fans und den Medien selbst. Natürlich gibt es auch einige eher persönliche Songs, Probleme aus dem wahren Leben, aber ein Großteil des Albums handelt davon, eine Band oder ein Metalfan in diesen Tagen und in der heutigen Zeit zu sein.
In welchem Zusammenhang steht das Cover zu den Texten? Was sehen wir dort?
Metaphorisch gesehen steht das Mädchen auf dem Cover mit dem Gesangbuch für unsere Band, und die Figuren im Hintergrund mit den Waffen für unsere Fans. Mattias Norén (Evergrey, Kamelot, Into Eternity), der das Albumcover entworfen hat, hat die Idee sehr gut für uns umgesetzt. Die Rückseite soll das Innere einer alten Kathedrale darstellen, und wenn man genauer hinsieht, ist jede Figur im Hintergrund anders; sie gehören alle unterschiedlichen Rassen an und halten verschiedene Waffen. Das stellt am besten die Vielfalt dar, mit der wir unsere Musik schreiben und spielen, genauso wie die bildliche Darstellung unserer Fans als die Kraft, die hinter der Band steht. Wie jeder weiß, ist eine Band nichts ohne ihre Fans!
Wie konntet ihr Mattias Norén für euch gewinnen?
Er hat uns vor einigen Jahren kontaktiert, weil er nach Aufträgen suchte, und uns gefragt, ob wir an seiner Arbeit interessiert wären. Als wir gerade die Songs zu „Hymns of Dissension“ schrieben, wollten wir ein neues Artwork ausprobieren und da habe ich mich wieder mit ihm in Verbindung gesetzt, damit er ein Cover für das Album entwirft. Er ist ehrlich, schnell und vollkommen zuverlässig. Es ist eine Schande, dass viele Bands und Plattenfirmen ihn kürzlich ausgenutzt haben, so dass er sein Talent eine Weile ruhen lassen musste.
Auf der europäischen Version das Albums befinden sich zwei Bonustracks, die ich wirklich großartig finde und zum Glück habt ihr diese ausgewählt. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind auf der US-Version dafür aber zwei andere Songs enthalten. Warum habt ihr das gemacht? Muss ich mir jetzt doch noch die Import-Scheibe kaufen, um in den vollen Genuss zu kommen?
Da wir Aufnahmen für zwei Labels machen mussten, die uns in zwei verschieden Regionen repräsentieren, mussten wir was Besonderes machen, damit man die beiden Releases unterscheiden kann. Es war nicht so, dass wir das unbedingt wollten, aber um die Labels glücklich zu machen, mussten wir diesen Weg gehen. Da wir das vorher wussten, haben wir uns entschieden, dass die Bonustracks der jeweiligen Version auch wirklich die Fans in den betreffenden Ländern besonders ansprechen. Du musst nicht unbedingt beide Versionen kaufen, um das Album als Ganzes genießen zu können, aber ebenso haben beide Alben richtig gute Bonustracks. Außerdem wurden beide Versionen unterschiedlich produziert, was viele Fans auch bemerkt haben.
Was ich in meinem Review kritisiert habe, war die aus meiner Sicht zu höhenlastige Produktion. Mir fehlt beim Klang des Schlagzeugs oft der Druck und auch der Gesang steht manchmal recht weit im Hintergrund. Ist die Produktion so geworden, wie ihr sie euch gewünscht habt?
Nein, die Produktion hätte ein bisschen besser sein können, aber wir hatten große Probleme beim Abmischen, unter anderem einen Computercrash im Studio und eine Deadline, deshalb waren wir froh, dass wie es noch so gut hinbekommen haben. Ehrlich gesagt, das was ursprünglich auf Tape war, war gewaltig! Das klang FETT! Aber es passierte während des Mixes und weil das Album für jedes Label anders produziert wurde, hatte das auch Auswirkungen darauf, wie das Endprodukt letztendlich klang. Mit dem Endergebnis sind wir zufrieden, aber wir denken, es könnte besser sein. Wir haben bemerkt, dass auf dem europäischen Release die Gitarren viel schwerer und kräftiger sind und dass das Album sehr viel Energie hat, aber die Vocals und die Drums sind im Vergleich zu den anderen Instrumenten scheinbar eher im Hintergrund. Auf dem U.S.-Release ist alles ausgeglichen und die Vocals sind mehr im Vordergrund, allerdings ist der Sound nicht so fett wie bei der europäischen Version.
Ich kenne eure anderen Alben bisher nicht. Wäre ich als Fan von "Hymns Of Dissension" von diesen ebenso begeistert?
Ich denke schon. Unsere Alben sind alle ein bisschen unterschiedlich, aber alle sind echte US-Metal Alben vom Anfang bis zum Ende. Wenn du also US-Metal magst, dann wirst du wahrscheinlich auch unsere anderen drei Alben mögen.
Besteht die Möglichkeit, dass die alten Alben bei uns nachträglich noch mal irgendwann veröffentlicht werden?
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Bei unseren ersten beiden Alben kann das durchaus sein, aber wenn, dann nur für kurze Zeit. Wir müssen abwarten, ob sich irgendein Label in Deutschland oder Europa für diese Alben interessiert, und ob es die Band zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch gibt, denn es könnte einige Zeit dauern, bevor es soweit ist. Aber wir würden uns natürlich freuen, wenn die älteren Alben irgendwann einmal remixed und remastered werden, vor allem das erste, das ja immer noch ein Klassiker des US-Metal-Undergrounds ist, auch für mich.
Tretet ihr häufig auf? In Europa habt ihr bis jetzt noch nicht gespielt, oder?
Normalerweise haben wir mehrere einzelne Auftritte im Jahr, sowohl auf Festivals, als auch als Support Act für eine größere Band. Es stimmt, dass wir noch nie in Europa gespielt haben und nach acht Jahren und vier Alben fragen wir uns langsam, weshalb! (lacht) Wir würden sehr gerne nach Europa kommen und dort auftreten, aber uns hat bisher niemand eingeladen oder uns einen Auftritt angeboten. Im Moment wäre es ziemlich schwierig, eine komplette Tour in Europa oder sogar in den Staaten zu machen. Alle Bandmitglieder haben einen Beruf und Familie und müssen ihre Kredite abbezahlen und alles, was sonst dazu gehört. Aber wenn wir die Möglichkeit oder das Angebot bekommen würden, auf einem Killer-Festival in Europa oder einer kurzen zweiwöchigen Tour zu spielen......wir würden das mit Sicherheit tun!
Das Keep It True-Festival dürftest Du kennen und man könnte meinen, Du wärst an einem Auftitt dort interessiert.
Oh, natürlich! Wir würden sehr gerne auf dem KIT spielen, aber ich glaube, dass uns Oliver niemals auf die Setlist setzen würde, es sei denn, wir würden einen Großteil der Songs von unserem ersten Album spielen. Aber falls wir aus diesem Grund endlich mal nach Europa kommen sollten, könnten wir, denke ich, eine Ausnahme machen (lacht). Nein, ernsthaft, ich denke wir würden gut auf das KIT passen, und wenn uns jemals angeboten wird, dort zu spielen, würden wir sicherlich alles dafür tun.
Nun aber zur Schreckensmeldung. Dieses Interview wurde per E-Mail geführt und nachdem die ersten Fragen bereits gestellt waren, hat Dustin zu meinem Schrecken verkündet, dass zwei Bandmitglieder ausgestiegen sind. Wie soll es jetzt mit KATAGORY V weiter gehen, Dustin, vor allem ohne Sänger?
Nun ja, Curtis ist unser erster Gitarrist und Songwriter und solange er in der Band ist, ist noch alles in Ordnung. Aber bei bei uns gab es aus irgendeinem Grunde ständige Wechsel bei den Gitarristen. Marc war der erste, der auf zwei aufeinander folgenden Alben gespielt hat. Wie auch immer, scheinbar müssen wir uns wieder auf die Suche machen. Diesmal werden wir den neuen Gitarristen aber sehr genau auswählen und wenn wir niemanden finden, von dem wir überzeugt sind, holen wir uns einen, den wir bereits kennen, für unsere Live-Auftritte und werden ansonsten wieder zu einer vierköpfigen Band, so wie bei unserem zweiten Album. Marc war ein super Typ, wir unterhalten uns immer noch ständig. Aber ich bin sehr enttäuscht, dass er die Band verlassen hat; er war ein großartiger Gitarrist, der einiges zu bieten hatte, und ich habe gehofft, er würde auf lange Sicht in der Band bleiben. Aber ich habe mich geirrt und war sehr traurig, als er gegangen ist.
Was Lynn angeht, so wussten wir schon seit langem, dass er nicht bleiben würde, und um ehrlich zu sein, wollte ich schon seit vielen Jahren, dass er die Band verlässt. Er war immer negativ eingestellt; es war schwierig mit ihm zu arbeiten und er hat stets unsere Arbeit gestört, vor allem im Studio. Als er und Curtis sich während der Arbeiten zu „The Rising Anger“ (dem dritten Album aus 2006 - L.S.) lautstark angeschrien haben und im Studio fast mit ihren Fäusten aufeinander eingeschlagen hätten, dachte ich schon, dass es an der Zeit wäre, dass er die Band verlässt. Lynn war das Bandmitglied, mit dem man in verbale Auseinandersetzungen und Streitigkeiten geriet. Er ging andere Bands an, mit denen wir gemeinsam spielten, manchmal sogar unsere Fans oder die Medien. Ich persönlich kann so einen Scheiß von niemandem in meiner Band akzeptieren, vor allem nicht, wenn jemand unsere Fans enttäuscht und nicht respektiert. Ich habe das lange genug geduldet und war froh, als er dann weg war. Ich liebe ihn zwar wie einen Bruder, er ist ein guter Sänger und ein guter Typ, aber er hat die Band auseinandergerissen. Nachdem man ihn nicht mehr zu Auftritten mitnehmen konnte, haben wir uns entschieden, ohne ihn weiterzumachen; und das war der Moment, in dem die anderen ihn auch so gesehen haben, wie er ist. Sie waren einverstanden und wir haben ihn gefeuert.
Es war zuletzt echt angenehm ohne Sänger im Studio; wir passen alle gleichzeitig in den Proberaum. (lacht). Im Ernst, wir kommen momentan sehr gut zurecht, wir sind sehr beschäftigt mit dem Material für unser fünftes Album und nebenbei suchen wir einen neuen Sänger und Gitarristen.
Hoffentlich schaffen wir es, ein konstantes Line-Up aufzustellen, um bald noch weitere Live-Auftritte zu bekommen, vielleicht sogar in Europa. Wenn alles läuft wie geplant, wird es Anfang 2009 sowohl ein neues Album von KATAGORY V und auch ein neues Line-Up geben.
Dafür wünsche ich euch viel Glück mit der Hoffnung, schon bald wieder erfreuliche News über KATAGORY V vermelden zu können.
Lars Schuckar
(Info)
Hallo Dustin, es wäre sehr schade gewesen, wenn auch euer viertes Album für uns Europäer wieder nur auf dem umständlichen Importwege zu bekommen gewesen wäre. Woran hat es denn gelegen, dass vorher noch nichts von euch bei uns veröffentlicht wurde? War bisher wirklich kein Label an euch interessiert oder entsprachen die Optionen von hier bisher nicht euren Vorstellungen?
Vielen Dank für die netten Worte. Stimmt, es wäre wirklich schade gewesen, wenn das Album nicht in Europa veröffentlicht worden wäre. Was die vorherigen Alben betrifft, so kam beides zusammen. Einige Labels waren schon interessiert, allerdings wollten diese, dass wir weitere Songs aufnehmen, die genauso klingen sollten wie die, die ihnen am meisten gefielen, anstatt unsere Musik zu akzeptieren, wie sie ist. Wir wollten unsere Musik und unseren Sound nicht anpassen, nur um ein Label zu finden. Deshalb haben wir uns entschieden, lieber weniger zu verdienen, bis ein Label uns für das unterstützt, was KATAGORY V wirklich ist, und das nicht von uns erwartet, so zu klingen wie irgendeine andere Band.
Das neue Album wird jetzt von Burning Star Records aus Griechenland veröffentlicht. Wie kam es zur Verbindung mit dem Label?
Sie hatten uns schon vor einiger Zeit kontaktiert, um unser drittes Album zu veröffentlichen, da hatten wir allerdings schon Vereinbarungen auch für einen weltweiten Release mit unserem Label aus den Staaten Nightmare Records getroffen. Sie sind große Fans von KATAGORY V und wir wussten, dass sie wahrscheinlich die beste Option für uns sind, da sie wussten, was wir wollen, ihnen unsere Musik gefällt und sie gar nicht erst versuchen, uns eine bestimmte Richtung aufzuzwängen. Als wir mit den Aufnahmen zu „Hymns of Dissension“ begannen, schickten wir ihnen das Demo-Material für das neue Album, es gefiel ihnen und damit begann alles.
Das Album ist jetzt schon einige Zeit auf dem Markt. Wie sehen die bisherigen Resonanzen aus? Macht es sich schon bemerkbar, dass ihr in Europa jetzt offiziell vertreten seid?
Um ganz ehrlich zu sein, das Feedback von den Medien war sehr unterschiedlich, aber das scheint bei unserer Band immer so zu sein. Unsere Musik ist nicht sehr eingängig, man muss sie ein paar mal hören, um sie zu schätzen; für andere ist sie wiederum sofort zugänglich. Ich denke, es hängt sehr stark von der Stimmung des Metalfans ab, wenn er unser Album das erste Mal hört. Wir halten uns nicht an Erfolgsrezepte oder schreiben unsere Lieder, um dafür die größtmögliche Anerkennung zu erhalten. Unsere Songs sollen möglichst alle eine andere Identität besitzen. Der durchschnittliche Metalfan hält offensichtlich nichts davon, wenn verschiedene Stile miteinander verbunden werden. Er hört lieber solchen Metal, der genauso klingt, wie er ihn schon kennt. Das ist schlecht für uns. Aber es gibt auch aufgeschlossene Fans, denen genau diese Vielfalt gefällt, die unsere Band bietet.
Einen gewissen Namen habt ihr bei uns im Metal Underground zwar schon, aber die meisten hiesigen Fans dürften noch kaum etwas über euch wissen. Was gibt es über die bisherige Karriere und die Geschichte von KATAGORY V zu berichten?
Die Idee zu KATAGORY V kam auf, als Curtis und ich uns vor vielen Jahren trafen. Wir hatten viel gemeinsam was unseren musikalischen Einfluss und die Art und Weise betrifft, wie wir Musik machen wollten. Ich konnte Matt, der vorher schon in einigen Bands mit mir gespielt hat, dazu bewegen, Schlagzeug zu spielen, hinzu kam Ryan, der andere Gitarrist von unserem ersten Album, sowie Lynn für den Gesang. 2001 veröffentlichten wir unser erstes Album „Present Day“ in Eigenregie und bekamen einige großartige Kritiken, vor allem aus Deutschland. Damals haben wir uns entschieden, etwas professioneller aufzutreten; da es Leute gab, die unsere Musik mochten, wollten wir weitermachen. Nachdem das Album fertig war, verließ uns Ryan, und wir begannen zu viert mit den Aufnahmen zu „A New Breed of Rebellion“. Kurz bevor das Album rauskam, wurde Trevor Asire unser neuer Gitarrist. Zu dieser Zeit spielten wir auf einigen Festivals wie dem Progpower, dem Classic Metal Fest und dem Chicago Power Fest. Kurze Zeit später trennten wir uns wieder von Trevor, der von Marc Hanson als Leadgitarrist ersetzt wurde, und begannen, unser drittes Album „The Rising Anger“ aufzunehmen. Wir traten außerdem als Vorband für einige große Acts wie Metal Church, Leatherwolf, Vicious Rumors und Helstar auf. Und nun im Oktober wurde dann unser viertes Album „Hymns of Dissension“ veröffentlicht.
Wenn man ihn zum ersten Mal hört, mutet euer Bandname recht merkwürdig an. Was kann man sich darunter vorstellen und wie kam er zustande?
Das werden wir oft gefragt. Als wir uns für diesen Namen entschieden, hatte er keine besondere Bedeutung, wir konnten uns nur auf keinen bestimmten Namen einigen. Alle außer mir mochten den Namen „Category 5“, so wie die größte weltweite Naturgewalt, aber ich habe ihnen gesagt, dass es schon 100 Bands gebe, die so heißen, und dass ich diesen Namen nicht mag. Aus Spaß habe ich dann aber gesagt, dass, wenn wir Schreibweise und Schriftart ändern, so wie Savatage oder Kataklysm das machen, dann wäre ich einverstanden. So ist dann der Name entstanden. Also damals hatte der Name wirklich keine Bedeutung, aber ich denke, unseren Fans bedeutet er inzwischen einiges.
Wie kann man sich bei Euch die Arbeitsteilung vorstellen? Seid ihr ein demokratisches Team oder gibt es einen musikalischen Führer, etwa dich?
Was die Musik angeht, läuft hier alles sehr demokratisch ab. Alle Ideen werden gehört und jeder hat die Möglichkeit, seine Meinung zum Songwriting einzubringen. Curtis und ich schreiben den Großteil der Stücke und auch alle anderen tragen ein bisschen was dazu bei und entscheiden mit, wie das Album im Endeffekt klingen soll. Für alles, was nicht mit der Musik zu tun hat bzw. was das Geschäftliche betrifft, bin ich gewissermaßen der Anführer (lacht). Ich kümmere mich um ca. 99 % der Geschäfte der Band; nicht, weil sonst niemand weiß, wie das geht, sondern weil sich alle lieber auf die Musik konzentrieren möchten, als sich mit solchen Sachen zu beschäftigen. Ich persönlich liebe es, deshalb wurde ich einstimmig gewählt. Egal, wen man fragt: KATAGORY V hätte es nach dem ersten Album nicht mehr gegeben, wenn ich nicht die Motivation gehabt hätte, das durchzuziehen.
In den Reviews zu euren Alben liest man immer wieder den Namen QUEENSRYCHE (auch bei mir;-) Siehst du das auch so und kannst du das nachvollziehen? Welche Bands würdest du sonst noch als Einfluss für euch bezeichnen?
Das sehe ich auch so, vielleicht weil Queensryche ein leicht erkennbarer Einfluss von uns ist und die meisten Leute die Band kennen, sodass sie uns zuerst mit ihnen vergleichen. Allerdings sind sie nur eine Band von vielen, die uns beeinflusst haben. Andere Bands, die uns sehr beeinflusst haben, sind Fates Warning, Toxik, Sanctuary, Watchtower, Jag Panzer, Testament, Riot, Y&T, Scorpions, Judas Priest, Crimson Glory..... um nur ein paar zu nennen. Wir hören alle sehr verschiedene Sachen, 70er-Jahre Progressive Rock, AOR/Rock aus den 80ern, Old-School Thrash sowie Death und Black Metal. Wir hören auch viele neue Bands, wenn man sich also eines unserer Alben anhört, wird man auch noch andere Einflüsse als diese bemerken.
In meinem Review zu "Hymns Of Dissension" habe ich außerdem CRIMSON GLORY, aber auch Bands wie MYSTIC FORCE und JESTER´S MARCH genannt. Sagen dir diese Namen etwas?
Mystic Force kenne ich persönlich sehr gut, ich habe mich auch schon ein paar Mal mit Keith Menser unterhalten, aber Jester´s March kenne ich nicht so sehr. Ich weiß aber, dass wir oft mit dieser Band verglichen werden. Ich werde mir mal ein bisschen was von ihnen anhören und schauen, ob wir ihnen in gewisser Weise ähneln. Und Crimson Glory kennt natürlich jeder True Metal Fan (lacht). Es ist ein sehr großes Kompliment, mit einer meiner Lieblings-Bands verglichen zu werden.
Auch wenn es sicherlich richtig ist, euch dem progressiven US-Metal zuzuordnen, seid ihr stilistisch sehr vielfältig.
Man steckt uns in die Schublade “Progressive” oder “Power Metal”, was okay ist, aber ich denke, wir haben ein wenig mehr zu bieten, als diese Bezeichnungen ausdrücken. Ich weiß, das klingt oberflächlich, aber wir sehen uns als echte U.S.-Metal Band. Dass du bemerkt hast, dass wir vielfältiger sind, als die meisten Bands aus dieser Richtung, damit bist du einer der wenigen, die unsere Musik wirklich aufmerksam gehört haben. Wir versuchen, so abwechslungsreich wie möglich zu sein und uns nicht einer bestimmten Formel unterzuordnen. Am Ende soll einfach nur ein gutes Metal-Album herauskommen, das uns gefällt. Wenn es Elemente aus Hard Rock oder sogar Death Metal enthält, ist es in unseren Augen immer noch ein Metal-Album, und das ist es, was es für uns einzigartig macht. Wir wollen sicher gehen, dass jeder Song seine eigene Identität hat, ohne dass etwas dämlich oder gezwungen klingt. Jeder Metalfan, der viele verschiedene Richtungen des Heavy Metal mag, wird unsere Band wahrscheinlich ebenfalls sehr mögen; aber diejenigen, die unaufgeschlossen sind und immer und immer wieder den gleichen Stil oder die gleiche Richtung hören wollen.....diese Metal Fans werden uns hassen.
Was haben uns die "Hymnen der Zwietracht", eigentlich ein recht düsterer Titel, inhaltlich zu sagen? Verbirgt sich ein Konzept dahinter?
Nein, es gibt kein bestimmtes Konzept. Der Titel spiegelt vor allem die Stimmung des Albums wieder, sowie den Grundsatz der Band und unseren Fans. Viele Songs sind über persönliche Konflikte und Erfahrungen aus Sicht der Band. Diese Songs sind sowohl über das Musikgeschäft aus unserer Sicht, aus der Sicht eines Metalfans, über unsere Beziehung zu unseren Fans und den Medien selbst. Natürlich gibt es auch einige eher persönliche Songs, Probleme aus dem wahren Leben, aber ein Großteil des Albums handelt davon, eine Band oder ein Metalfan in diesen Tagen und in der heutigen Zeit zu sein.
In welchem Zusammenhang steht das Cover zu den Texten? Was sehen wir dort?
Metaphorisch gesehen steht das Mädchen auf dem Cover mit dem Gesangbuch für unsere Band, und die Figuren im Hintergrund mit den Waffen für unsere Fans. Mattias Norén (Evergrey, Kamelot, Into Eternity), der das Albumcover entworfen hat, hat die Idee sehr gut für uns umgesetzt. Die Rückseite soll das Innere einer alten Kathedrale darstellen, und wenn man genauer hinsieht, ist jede Figur im Hintergrund anders; sie gehören alle unterschiedlichen Rassen an und halten verschiedene Waffen. Das stellt am besten die Vielfalt dar, mit der wir unsere Musik schreiben und spielen, genauso wie die bildliche Darstellung unserer Fans als die Kraft, die hinter der Band steht. Wie jeder weiß, ist eine Band nichts ohne ihre Fans!
Wie konntet ihr Mattias Norén für euch gewinnen?
Er hat uns vor einigen Jahren kontaktiert, weil er nach Aufträgen suchte, und uns gefragt, ob wir an seiner Arbeit interessiert wären. Als wir gerade die Songs zu „Hymns of Dissension“ schrieben, wollten wir ein neues Artwork ausprobieren und da habe ich mich wieder mit ihm in Verbindung gesetzt, damit er ein Cover für das Album entwirft. Er ist ehrlich, schnell und vollkommen zuverlässig. Es ist eine Schande, dass viele Bands und Plattenfirmen ihn kürzlich ausgenutzt haben, so dass er sein Talent eine Weile ruhen lassen musste.
Auf der europäischen Version das Albums befinden sich zwei Bonustracks, die ich wirklich großartig finde und zum Glück habt ihr diese ausgewählt. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind auf der US-Version dafür aber zwei andere Songs enthalten. Warum habt ihr das gemacht? Muss ich mir jetzt doch noch die Import-Scheibe kaufen, um in den vollen Genuss zu kommen?
Da wir Aufnahmen für zwei Labels machen mussten, die uns in zwei verschieden Regionen repräsentieren, mussten wir was Besonderes machen, damit man die beiden Releases unterscheiden kann. Es war nicht so, dass wir das unbedingt wollten, aber um die Labels glücklich zu machen, mussten wir diesen Weg gehen. Da wir das vorher wussten, haben wir uns entschieden, dass die Bonustracks der jeweiligen Version auch wirklich die Fans in den betreffenden Ländern besonders ansprechen. Du musst nicht unbedingt beide Versionen kaufen, um das Album als Ganzes genießen zu können, aber ebenso haben beide Alben richtig gute Bonustracks. Außerdem wurden beide Versionen unterschiedlich produziert, was viele Fans auch bemerkt haben.
Was ich in meinem Review kritisiert habe, war die aus meiner Sicht zu höhenlastige Produktion. Mir fehlt beim Klang des Schlagzeugs oft der Druck und auch der Gesang steht manchmal recht weit im Hintergrund. Ist die Produktion so geworden, wie ihr sie euch gewünscht habt?
Nein, die Produktion hätte ein bisschen besser sein können, aber wir hatten große Probleme beim Abmischen, unter anderem einen Computercrash im Studio und eine Deadline, deshalb waren wir froh, dass wie es noch so gut hinbekommen haben. Ehrlich gesagt, das was ursprünglich auf Tape war, war gewaltig! Das klang FETT! Aber es passierte während des Mixes und weil das Album für jedes Label anders produziert wurde, hatte das auch Auswirkungen darauf, wie das Endprodukt letztendlich klang. Mit dem Endergebnis sind wir zufrieden, aber wir denken, es könnte besser sein. Wir haben bemerkt, dass auf dem europäischen Release die Gitarren viel schwerer und kräftiger sind und dass das Album sehr viel Energie hat, aber die Vocals und die Drums sind im Vergleich zu den anderen Instrumenten scheinbar eher im Hintergrund. Auf dem U.S.-Release ist alles ausgeglichen und die Vocals sind mehr im Vordergrund, allerdings ist der Sound nicht so fett wie bei der europäischen Version.
Ich kenne eure anderen Alben bisher nicht. Wäre ich als Fan von "Hymns Of Dissension" von diesen ebenso begeistert?
Ich denke schon. Unsere Alben sind alle ein bisschen unterschiedlich, aber alle sind echte US-Metal Alben vom Anfang bis zum Ende. Wenn du also US-Metal magst, dann wirst du wahrscheinlich auch unsere anderen drei Alben mögen.
Besteht die Möglichkeit, dass die alten Alben bei uns nachträglich noch mal irgendwann veröffentlicht werden?
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Bei unseren ersten beiden Alben kann das durchaus sein, aber wenn, dann nur für kurze Zeit. Wir müssen abwarten, ob sich irgendein Label in Deutschland oder Europa für diese Alben interessiert, und ob es die Band zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch gibt, denn es könnte einige Zeit dauern, bevor es soweit ist. Aber wir würden uns natürlich freuen, wenn die älteren Alben irgendwann einmal remixed und remastered werden, vor allem das erste, das ja immer noch ein Klassiker des US-Metal-Undergrounds ist, auch für mich.
Tretet ihr häufig auf? In Europa habt ihr bis jetzt noch nicht gespielt, oder?
Normalerweise haben wir mehrere einzelne Auftritte im Jahr, sowohl auf Festivals, als auch als Support Act für eine größere Band. Es stimmt, dass wir noch nie in Europa gespielt haben und nach acht Jahren und vier Alben fragen wir uns langsam, weshalb! (lacht) Wir würden sehr gerne nach Europa kommen und dort auftreten, aber uns hat bisher niemand eingeladen oder uns einen Auftritt angeboten. Im Moment wäre es ziemlich schwierig, eine komplette Tour in Europa oder sogar in den Staaten zu machen. Alle Bandmitglieder haben einen Beruf und Familie und müssen ihre Kredite abbezahlen und alles, was sonst dazu gehört. Aber wenn wir die Möglichkeit oder das Angebot bekommen würden, auf einem Killer-Festival in Europa oder einer kurzen zweiwöchigen Tour zu spielen......wir würden das mit Sicherheit tun!
Das Keep It True-Festival dürftest Du kennen und man könnte meinen, Du wärst an einem Auftitt dort interessiert.
Oh, natürlich! Wir würden sehr gerne auf dem KIT spielen, aber ich glaube, dass uns Oliver niemals auf die Setlist setzen würde, es sei denn, wir würden einen Großteil der Songs von unserem ersten Album spielen. Aber falls wir aus diesem Grund endlich mal nach Europa kommen sollten, könnten wir, denke ich, eine Ausnahme machen (lacht). Nein, ernsthaft, ich denke wir würden gut auf das KIT passen, und wenn uns jemals angeboten wird, dort zu spielen, würden wir sicherlich alles dafür tun.
Nun aber zur Schreckensmeldung. Dieses Interview wurde per E-Mail geführt und nachdem die ersten Fragen bereits gestellt waren, hat Dustin zu meinem Schrecken verkündet, dass zwei Bandmitglieder ausgestiegen sind. Wie soll es jetzt mit KATAGORY V weiter gehen, Dustin, vor allem ohne Sänger?
Nun ja, Curtis ist unser erster Gitarrist und Songwriter und solange er in der Band ist, ist noch alles in Ordnung. Aber bei bei uns gab es aus irgendeinem Grunde ständige Wechsel bei den Gitarristen. Marc war der erste, der auf zwei aufeinander folgenden Alben gespielt hat. Wie auch immer, scheinbar müssen wir uns wieder auf die Suche machen. Diesmal werden wir den neuen Gitarristen aber sehr genau auswählen und wenn wir niemanden finden, von dem wir überzeugt sind, holen wir uns einen, den wir bereits kennen, für unsere Live-Auftritte und werden ansonsten wieder zu einer vierköpfigen Band, so wie bei unserem zweiten Album. Marc war ein super Typ, wir unterhalten uns immer noch ständig. Aber ich bin sehr enttäuscht, dass er die Band verlassen hat; er war ein großartiger Gitarrist, der einiges zu bieten hatte, und ich habe gehofft, er würde auf lange Sicht in der Band bleiben. Aber ich habe mich geirrt und war sehr traurig, als er gegangen ist.
Was Lynn angeht, so wussten wir schon seit langem, dass er nicht bleiben würde, und um ehrlich zu sein, wollte ich schon seit vielen Jahren, dass er die Band verlässt. Er war immer negativ eingestellt; es war schwierig mit ihm zu arbeiten und er hat stets unsere Arbeit gestört, vor allem im Studio. Als er und Curtis sich während der Arbeiten zu „The Rising Anger“ (dem dritten Album aus 2006 - L.S.) lautstark angeschrien haben und im Studio fast mit ihren Fäusten aufeinander eingeschlagen hätten, dachte ich schon, dass es an der Zeit wäre, dass er die Band verlässt. Lynn war das Bandmitglied, mit dem man in verbale Auseinandersetzungen und Streitigkeiten geriet. Er ging andere Bands an, mit denen wir gemeinsam spielten, manchmal sogar unsere Fans oder die Medien. Ich persönlich kann so einen Scheiß von niemandem in meiner Band akzeptieren, vor allem nicht, wenn jemand unsere Fans enttäuscht und nicht respektiert. Ich habe das lange genug geduldet und war froh, als er dann weg war. Ich liebe ihn zwar wie einen Bruder, er ist ein guter Sänger und ein guter Typ, aber er hat die Band auseinandergerissen. Nachdem man ihn nicht mehr zu Auftritten mitnehmen konnte, haben wir uns entschieden, ohne ihn weiterzumachen; und das war der Moment, in dem die anderen ihn auch so gesehen haben, wie er ist. Sie waren einverstanden und wir haben ihn gefeuert.
Es war zuletzt echt angenehm ohne Sänger im Studio; wir passen alle gleichzeitig in den Proberaum. (lacht). Im Ernst, wir kommen momentan sehr gut zurecht, wir sind sehr beschäftigt mit dem Material für unser fünftes Album und nebenbei suchen wir einen neuen Sänger und Gitarristen.
Hoffentlich schaffen wir es, ein konstantes Line-Up aufzustellen, um bald noch weitere Live-Auftritte zu bekommen, vielleicht sogar in Europa. Wenn alles läuft wie geplant, wird es Anfang 2009 sowohl ein neues Album von KATAGORY V und auch ein neues Line-Up geben.
Dafür wünsche ich euch viel Glück mit der Hoffnung, schon bald wieder erfreuliche News über KATAGORY V vermelden zu können.